Als "feinsinnigen Klangmaler" bezeichnete die Neue Zürcher Zeitung den Schweizer Pianisten See Siang Wong. Für sein stimmungsvolles Album "Minore - Piano Concertos No. 20 & No. 24, Adagio K. 540" hat er ganz besondere Werke von Mozart ausgewählt. Sie wurden als einzige Werke in Moll-Tonarten komponiert, unterscheiden sich so stark von den Dur-Werken Mozarts und prägen den intensiven Charakter des Albums. See Siang Wong sagt darüber: "Mozarts Moll-Werke berühren in ihrem Tiefgang und ihrer Individualität. Es scheint, als ob hier Mozart beim Komponieren noch mehr in sich selber gegangen sei als sonst." Wong hat das Album mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz unter der Leitung des Dirigenten Philipp von Steinaecker eingespielt. Das Klavierkonzert Nr. 20 KV 466 nimmt als eines der ersten sinfonischen Klavierkonzerte einen besonders hohen Stellenwert in W. A. Mozarts (1756-1791) Schaffenswerk ein. Neben dem großangelegten Orchester steht die fast gesangliche Klavierstimme im Vordergrund. Es wurde 1785 in Wien schon einen Tag nach seiner Fertigstellung mit großem Erfolg uraufgeführt, Mozart selbst übernahm den Solopart. Im Folgejahr schrieb Mozart das Klavierkonzert Nr. 24 in c-Moll KV 491, parallel zur "Hochzeit des Figaros", musikalisch in starkem Kontrast dazu. Es wurde schon zu seiner Entstehung hoch gelobt. So soll Beethoven darüber gesagt haben: "Sei still, hör doch zu, was Mozart hier vollbringt, das ist genial, dieses Klavierkonzert in c-Moll, außerordentlich einfach." Das Album schließt ab mit dem atmosphärischen Adagio Nr. 540, ein Solostück für Klavier und mit seinen Tritonus-Intervallen und pulsierendem Herzklopfen der Sechzehntelnoten besonders ergreifend.
