Kalush // Kalush Orchestra - "Stefania"
Teilnehmer des Eurovision Song Contest für die UKRAINE
In Krisenzeiten ist es eine natürliche Reaktion, sich aus dem Alltag zurückzuziehen, neue Prioritäten zu setzen, sich auf das nackte Überleben zu konzentrieren oder gar den Kopf in den Sand zu stecken. All das ist völlig in Ordnung und mehr als verständlich. Aber dann gibt es diejenigen, die selbst in den dunkelsten Zeiten Inspiration finden, die weitermachen, angetrieben von dem Drang, etwas zu verändern und/oder aus all dem Schmerz und Elend etwas Gutes hervorzubringen. Im Fall der ukrainischen Band KALUSH ist es genau das: Innerhalb weniger Wochen hat sich ihre Aufgabe als Künstler von der einfachen Unterhaltung und der Vertretung ihres Heimatlandes beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) zum Gesicht und zur Stimme einer Nation entwickelt, die derzeit unerträgliche Zeiten durchlebt. Inmitten eines Krieges, der die ganze Welt in Atem hält und mitleiden lässt, haben KALUSH beschlossen, dass es jetzt wichtiger denn je ist, sich zu behaupten, an ihren Träumen festzuhalten und für das zu kämpfen, woran sie glauben.
KALUSH, deren Name von der kleinen industriellen Heimatstadt von Frontmann und Bandleader Oleh Psiuk, alias The Psiuchyi Son, inspiriert ist, wurde 2019 gegründet, als die Mitglieder Igor Didenchuk und MC CarpetMan (KylymMen) auf Olehs Facebook-Post reagierten, in dem er nach Bandkollegen suchte. Und so wurde die Band geboren, die eine einzigartige Mischung aus Rap mit Folk-Motiven und ukrainischer Authentizität schafft - oder wie sie es gerne nennen: Folk und Groove. Für ein größeres Setup verwandelt sich KALUSH in das KALUSH Orchestra, das durch zwei weitere Multiinstrumentalisten verstärkt wird: Tymofii Muzychuk und Vitaliy Duzhyk.
Mit ihrem neuesten Titel "Stefania" will KALUSH Orchestra nun beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin die Herzen eines weltweiten Publikums erobern, sowohl mit ihrer unglaublich einzigartigen Musik als auch mit ihrer wichtigen Botschaft. Der Song, der aus einer Mischung aus Rap-Strophen, einem Folk-Refrain und fesselnden Hip-Hop-Beats besteht, ist den Müttern aller Mitglieder des KALUSH Orchestra gewidmet. Wie alle anderen Werke von KALUSH und KALUSH Orchestra basiert es auf wahren Lebenserfahrungen.
"Es ist ein Lied über meine Mutter", erklärt Frontmann Oleh Psiuk, und fährt offen fort: "Ich habe ihr noch nie einen Song gewidmet, und ich bin mir auch nicht sicher, ob unsere Beziehung in der Vergangenheit besonders eng war, aber ich weiß, dass sie diesen Song definitiv verdient hat. Das ist das Beste, was ich je für sie getan habe."
Über die Entscheidung des KALUSH-Orchesters, am Eurovision Song Contest teilzunehmen, erklären sie: "Es war eine kollektive Entscheidung. Der Wunsch entstand genau zu der Zeit, als wir unseren ersten Song als KALUSH Orchestra schrieben. Wir dachten 'diese Musik sollte in Europa gehört werden'. Wie bei jedem Musikwettbewerb nehmen alle Teilnehmer teil, um neue Erfahrungen zu sammeln und um den ersten Platz zu kämpfen. Warum brauchen wir diesen Sieg, fragt ihr? Nun ... In der gesamten Geschichte der Eurovision haben wir noch nie gehört, dass ein Rap-Song den Wettbewerb gewonnen hat. Außerdem geht es bei der Eurovision um Experimente - und neue Dinge sind oft sehr erfolgreich. Wir wollen zeigen, dass Rap in Kombination mit ukrainischer Folklore extrem cool ist!"
